Gedanken über den Hohen Frauentag


Maria Himmelfahrt - Foto Klaus Gspan. Zirl
Maria Himmelfahrt - Foto Klaus Gspan. Zirl

Liebe Krippenfreundinnen!

Liebe Krippenfreunde!

 

Neben der Krippe mit dem Jesuskind steht immer Maria, die Mutter unseres Herrn. Was uns die Kirche über sie mit dem Hohen Frauentag sagen möchte, will ich nun kurz erklären.

 

Am 15. August feiern das frohe Ereignis, dass Maria bereits bei ihrem Heimgang mit Seele und Leib in die Vollendung des Himmels eingehen durfte. Mariens Leib, der den Sohn Gottes getragen und geboren hat, sollte also nach ihrem Tod nicht der Verwesung verfallen, sondern sogleich die Vollendung erfahren. Für Maria war dies zweifelsohne ein großes Geschenk. Aber genau das unterscheidet sie auch von ihrem Sohn. Denn ER ist der Auferstandene, sie ist die Aufgenommene. ER ist der Schenkende, sie die Beschenkte.

 

Wenn wir überhaupt von jemandem sagen können, er sei immer zu Jesus gestanden, dann gilt dies wohl in erster Linie von seiner Mutter Maria. Darum konnte Jesus seiner Mutter auch dieses einzigartige Gnadengeschenk machen, sie bereits im Tode mit Seele und Leib zu sich in den Himmel zu erheben.

 

Beim Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel geht es aber auch um uns! Dieser Festtag sagt uns nämlich etwas von der einzigartigen Würde des Menschen! Denn was mit Maria geschehen ist, das soll und wird einmal auch mit uns geschehen! D. h. wir alle werden mit Seele und Leib in den Himmel aufgenommen! Das ist unsere Zukunft, und genau diese Erwählung durch Gott ist es, die dem Menschen seine Würde gibt!

 

Wenn wir aber die Augen aufmachen, sehen wir, wie diese Würde des Menschen jedoch oftmals mit Füßen getreten wird. Gott aber will, dass der Mensch lebt und seine Würde geachtet wird. Denn jeder Mensch ist ein Geschöpf und Abbild Gottes. Die Aufnahme Mariens mit Seele und Leib in den Himmel ist aber auch ein eindeutiges JA zu unserem Leib und zu allem, was zu ihm gehört!

 

Und noch etwas sagt uns der Hohe Frauentag.

 

Das Fest der Vollendung Mariens weist uns die Richtung, auf die es in unserem Leben ankommt, und zeigt uns das Ziel, zu dem wir als Christen alle unterwegs sind. Richtung und Ziel unseres Lebens ist der Himmel, d.h. die ewige Gemeinschaft mit Gott, Friede und Freude für immer. An Maria, die immer mit Josef neben dem Jesuskind in der Krippe steht, sehen wir also bereits erfüllt, was uns allen verheißen ist.

 

Weihbischof Dr. Hansjörg Hofer

Geistlicher Beirat des Verbandes der Krippenfreunde Österreichs