UNESCO Immaterielles Kulturerbe Österreichs


Krippenbrauch in Österreich


Auf Antrag des Verbandes der Krippenfreunde Österreichs wurde im November 2021 der „Krippenbrauch in Österreich“ als ein österreichweit breit gefasstes Brauchtum in das nationale Verzeichnis der UNESCO des Immateriellen Kulturerbes in Österreich aufgenommen.

Am 08. Juli 2022 wurden im Bergbau- & Gotikmuseum Leogang die Urkunden feierlich an die Elemente verliehen, welche im November 2021 neu in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Österreich aufgenommen wurden.

 

Foto (c) Verband der Krippenfreunde Österreichs - Peter Fischer
Überreichung der UNESCO Urkunde "Krippenbrauch in Österreich" - Patrizia Jankovic, Klaus Gspan, Brigitta Pallauf, Günther Hopfgartner v.l.n.r

 

Von Seiten des Verbandes der Krippenfreunde Österreichs nahmen Vertreter und Vertreterinnen vom Bundesverband, dem Landesverband Salzburg und von Ortsvereinen aus der Nachbarschaft von Leogang teil.

 

 

Das Krippenbrauchtum blickt in Österreich auf eine jahrhundertelange Tradition zurück. Es umfasst insbesondere die Aufstellung der Krippen, die Restaurierung alter und die Schaffung neuer Krippen sowie das traditionelle Krippenschauen. Ausgeübt wird es von breiten Bevölkerungsschichten, denen die Krippe ein religiöses, kulturelles, gesellschaftliches oder künstlerisches Anliegen ist.

Im Zentrum jeder Weihnachtskrippe steht der Geburtsstall (Grotte) mit der Hl. Familie, mit Ochs und Esel. Entsprechend der Weihnachtsgeschichte wird diese um die Szenen der Anbetung der Hirten und den Heiligen Dreikönigen ergänzt. 

 

Die Vorbereitung und der Aufbau der Krippe bilden in vielen Familien, Pfarrgemeinden und Vereinen einen gesellschaftlichen Höhepunkt im Jahreskreis, bei dem die regionalen und lokalen Besonderheiten von Generation zu Generation weitergegeben werden. Neben den Familien, Pfarren und Museen sind besonders die zahlreichen Krippenvereine, welche sich der Erhaltung, der Pflege und Neuschöpfung von Krippen verschrieben haben. Diese sind somit Garanten für die Bewahrung der vielfältigen Traditionen um das Krippenbrauchtum. Im Rahmen von Veranstaltungen dieser Vereine sowie zum Abschluss von Krippenbau- und Schnitzkursen werden regelmäßig repräsentative Ausstellungen organisiert, welche einer großen Zahl an Besucherinnen und Besucher Einblicke in die Tradition des österreichischen Krippenwesens geben.

 

Ein wesentliches Element des Krippenbrauchtums in Österreich ist auch die gelebte Gemeinschaft und der regelmäßige Austausch zwischen den Krippenfreundinnen und –freunden in den lokalen, überregionalen und internationalen Vereinen und Verbänden. Dies kommt im Besonderen auch beim Krippenschauen zum Ausdruck.

 

Die internationale Bedeutung des Krippenwesens und den Wert der Weihnachtskrippe hat auch Papst Franziskus in seinem apostolischen Schreiben „Admirabile signum“ hervorgehoben. Der Weltkrippenverband UN-FOE-PRAE bemüht sich bereits seit mehreren Jahren um eine Aufnahme in eine internationale UNESCO-Liste. Durch die Aufnahme in unsere nationale Liste kann Österreich dieses Ansinnen bestmöglich unterstützen.

 

Dank an die Landesverbände und Ortsvereine für die große Unterstützung

„Ein besonderer Dank gilt allen Landesverbänden und Ortsvereinen der Krippenbewegung in Österreich, welche durch Ihre breite Unterstützung einen wesentlichen Beitrag für eine erfolgreiche Aufnahme geleistet haben“, so DDr. Herwig van Staa, Präsident der Krippenfreunde Österreichs.

 

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